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Die zweite Geburt.

Sängerbund-Jazzmatinee an der Chilbi 1999. Wir sitzen mit Bekannten zusammen und geniessen die «fetzige» Musik. In einer ruhigen Minute fragt mich mein Tischnachbar: «Möchtest du nicht in den Sängerbund kommen?» «Ich und singen – da lachen ja die Hühner», war meine Antwort, «da hättet Ihr gar keine Freude». Er liess nicht locker: «Ich hole dich am nächsten Dienstag zur Probe ab.» «Also versuchen kann ich’s ja mal.» Die Probe war so kurzweilig, und mit einem guten Sänger zu meiner Rechten war das Singen gar nicht so schlimm, es war sogar ein Vergnügen. Und erst das Nachher: ich war sofort aufgenommen im Kreise der Sänger und mit einem Glas Wein genoss ich die angeregten Gespräche über Gott und die Welt.

Ein unvergessliches Erlebnis war das Weihnachtssingen in der reformierten Kirche im Jahr darauf. Ich war sehr nervös vor dem Auftritt und hatte nichts gegessen. Beim Singen ging es mir plötzlich schlecht und ich wurde ohnmächtig. Als ich wieder aufwachte, sah ich in ein freundlich lachendes Gesicht. Zu meinem Schrecken war es jenes unseres Gynäkologen Jakob. Mein erster Gedanke: jetzt bist du wieder auf die Welt gekommen und im Sängerbund gelandet. Und da bin ich jetzt seit 16 Jahren.

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